Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz: Symptome, Ursachen, Diagnose und Behandlung

Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen zur Herzinsuffizienz – von der Beschreibung der Symptome über die Behandlung bis hin zu langfristigen Folgen und möglichen Präventionsmaßnahmen.

Übersicht über die Inhalte - Alles zur Herzinsuffizienz

  • Beschreibung
  • Symptome einer Herzinsuffizienz
  • Ursachen & Risikofaktoren einer Herzinsuffizienz
  • Diagnose einer Herzinsuffizienz
  • Behandlung & Prävention

Was ist eine Herzinsuffizienz?

Eine Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, ist eine chronische Krankheit, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper mit ausreichend Blut – und damit verbunden mit lebenswichtigem Sauerstoff – zu versorgen. 

Die Folge: Es treten typische Symptome wie Atemnot oder anormale Flüssigkeitseinlagerungen auf.

In der Medizin wird zwischen einer akuten und chronischen Herzinsuffizienz unterschieden. Wenn die Herzinsuffizienz sehr plötzlich innerhalb von Stunden oder Tagen eintritt, handelt es sich um eine akute Herzinsuffizienz. Eine chronische Herzinsuffizienz entwickelt sich dagegen allmählich, in der Regel über Monate oder Jahre hinweg.

Symptome rechtzeitig erkennen

Den verschiedenen Arten von Herzinsuffizienz gehen unterschiedliche Symptome voraus. 

Typische Symptome einer chronischen Herzinsuffizienz:

  • Schnelle Erschöpfung und Müdigkeit
  • Luftnot bei Belastung
  • Flüssigkeitseinlagerungen, vor allem in Füßen, Knöcheln und Unterschenkeln
  • Gewichtszunahme trotz Appetitlosigkeit 
  • Häufiger Harndrang 
     

Eine Herzinsuffizienz führt manchmal auch zu Schwindel, Gedächtnisstörungen, Niedergeschlagenheit, Herzklopfen, Übelkeit oder Völlegefühl. 
 

Typische Symptome einer akuten Herzinsuffizienz:

  • Schwere Atemnot und Husten
  • Herzrasen
  • Kalter Schweiß 
  • Blasse Haut
     

Ursachen und Risikofaktoren erkennen und vorbeugen

Es gibt unterschiedliche Ursachen für eine Herzinsuffizienz. Die häufigsten Auslöser sind:

  • Hoher Blutdruck
  • Eine koronare Herzkrankheit (KHK) – also eine Verkalkung der Herzkranzgefäße
  • Herzklappenfehler
  • Herzrhythmusstörungen
  • Zudem kann die Ursache auch außerhalb des Herzens liegen. So wird beispielsweise bei Fieber oder einer Blutarmut der Stoffwechsel so stark angekurbelt, dass das Herz mehr leisten muss als im Normalfall. Auch hier kann die Folge eine akute Herzinsuffizienz sein.
     

Diagnose Herzinsuffizienz:

Grundsätzlich gilt: Wer bei körperlicher Anstrengung ungewöhnlich schnell unter Atemnot leidet, sollte die Hausärztin oder den Hausarzt aufsuchen und die Symptome ärztlich abklären lassen. Im Rahmen der Untersuchung wird im ersten Schritt eine Anamnese durchgeführt, bei der die Ärztin oder der Arzt zunächst Symptomen und die gesundheitliche Vorgeschichte abfragt. 

Im Anschluss folgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Ärztin oder der Arzt sowohl das Herz als auch die Lunge abhört, den Bauch abtastet und den Füllungszustand der Halsvenen überprüft. So lassen sich typische Anzeichen wie Wassereinlagerungen in der Lunge, den Beinen oder dem Bauchraum erkennen. Sollte anschließend noch immer der Verdacht auf eine Herzinsuffizienz bestehen, findet eine Überweisung an eine Kardiologie statt.

  • Ultraschall und EKG: Zur eindeutigen Diagnose der Herzinsuffizienz führt die Kardiologin oder der Kardiologe in der Regel eine Herz-Ultraschall-Untersuchung sowie ein Belastungs-EKG durch. Im Rahmen der Ultraschalluntersuchung lässt sich beispielsweise erkennen, ob der Herzmuskel verdickt ist, die Herzkammern vergrößert ist oder die Herzklappen defekt sind. Das Belastungs-EKG gibt Aufschluss darüber, wie stark die Pumpleistung des Herzens eingeschränkt ist. So lässt sich unter anderem feststellen, wie weit die Herzinsuffizienz fortgeschritten ist. Das EKG-Ergebnis kann Hinweise auf eine koronare Herzkrankheit geben oder sogar zeigen, ob die betroffene Patientin oder der betroffene Patient einen unentdeckten Herzinfarkt hat.
  • Röntgenuntersuchungen: Wenn Verdacht auf Flüssigkeitseinlagerungen in der Lunge oder im Rippenfell besteht, werden häufig auch eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs durchgeführt. Diese gibt Aufschluss darüber, wie stark das Herz vergrößert ist, aber auch ob sich Flüssigkeitseinlagerungen in der Lunge oder im Rippenfell angesammelt haben.
  • Katheteruntersuchungen: Eine weitere Diagnosemöglichkeit stellt die Katheteruntersuchung dar. Durch diese lässt sich insbesondere die koronare Herzerkrankung als Ursache der Herzinsuffizienz nachweisen.
  • Blutuntersuchungen: In einigen Fällen werden auch Blutuntersuchung durchgeführt, um festzustellen, ob der Biomarker NT-proBNP im Blut erhöht ist. Eine deutliche Erhöhung zeigt eine Überlastung des Herzens an. Ist dies der Fall müssen die oben genannten Untersuchungen zur Diagnose durchgeführt werden.

Behandlungsoptionen Prävention einer Herzinsuffizienz

Eine akute Herzinsuffizienz ist ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden sollte. Die Therapie zielt darauf ab, das Herz zu entlasten und auslösende Faktoren zu minimieren. Das kann die Lebensqualität sowie die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern.

Eine chronische Herzinsuffizienz ist dagegen oft nicht heilbar, aber behandelbar. Die Therapieziele sowie mögliche Behandlungsschritte sollten mit den Betroffenen gemeinsam geplant werden. Denn sowohl die individuelle Lebenssituation als auch eventuelle Begleiterkrankungen finden dabei Berücksichtigung.

Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz-Therapie

  • Behandlung der Grunderkrankung und Linderung der Symptome: Eine Herzinsuffizienz ist keine eigenständige Erkrankung, sondern in der Regel die Folge einer Grunderkrankung wie Bluthochdruck oder der koronaren Herzkrankheit. Damit die Herzinsuffizienz nicht weiter fortschreitet, ist es wichtig, zunächst die zugrundeliegende Erkrankung zu behandeln.
  • Medikamenten-Therapie: Die Einnahme von Medikamenten ist zentraler Bestandteil der Therapie einer Herzinsuffizienz. Diese sollen das Herz entlasten und die Symptome lindern. Welche Medikamente angewendet werden, ist unter anderem abhängig von der Ursache und der Form der Herzinsuffizienz sowie der zugrundeliegenden Symptome.
  • Resynchronisationstherapie: Bei der Resynchronisationstherapie wird den betroffenen Patientinnen und Patienten häufig spezielle Herzschrittmacher, wie ein Dreikammerschrittmacher, implantiert. Das Gerät stimuliert beide Herzkammern und bewirkt damit, dass diese wieder synchron schlagen. Die Folge: Die Pumpkraft des Herzens nimmt wieder zu.
  • Einsatz der Impella® Herzpumpe: Entwickeln die Patientinnen und Patienten als Folge der Herzinsuffizienz eine krankhafte Erweiterung des Herzmuskels, die zu einer verringerten Pumpfunktion des Herzes führt, könnte unter anderem der Einsatz der Impella® Herzpumpe für die Unterstützung des Herzens sorgen. Die Herzpumpe kann Patientinnen und Patienten Zeit verschaffen, zum Beispiel, damit das Herz sich unter bestimmten Umständen besser erholen kann. 
  • Herztagebücher: Herztagebücher bieten die Möglichkeit Entgleisungen der Herzinsuffizienz früher zu erkennen. Hierbei tracken betroffene Patientinnen und Patienten jeden Tag (am besten zur gleichen Zeit) ihr Gewicht, ihren Blutdruck sowie ihren Puls. Eine kurzfristige Gewichtszunahme kann Auskunft über Wassereinlagerungen im Körper geben. Diese sind häufig ein Anzeichen für das Fortschreiten der Herzinsuffizienz. Auch der Blutdruck kann entgleisen, was das Herz zusätzlich belastet.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßiges moderates Ausdauertraining hilft, die Beschwerden einer chronischen Herzinsuffizienz zu lindern. Das Training sollten aber nur unter ärztlicher Aufsicht begonnen und durchgeführt werden.

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